Liebe Gemeinde,
im Zugehen auf die Michaelizeit erleben wir die kürzer werdenden Tage, die zunehmende Dunkelheit. Und doch bleibt die Lichtkraft noch gegenwärtig in der Sonnenwärme und in dem sich wunderbar färbenden Laub. Auch in der Fülle dessen, was wachsen und reifen konnte und nun geerntet wird ist sie erlebbar. Wenn die natürlichen Wachstumskräfte sich zurückziehen und die Verfallsprozesse immer deutlicher sichtbar werden, beginnt die Gestalt des Erzengels über dem Herbst zu leuchten. Michael ist der Engel des Lichtes. Er steht in dem Strom des Lichtes, der von dem Gottessohn ausgeht und die Menschen in ihrem Erdendasein stärkend berühren will.
Vergänglichkeit und Dunkelheit erleben wir nicht nur im natürlichen Jahreslauf, sondern in vielen alltäglichen oder in biografisch herausfordernden Lebenssituationen. Wir fühlen sie als Widerstände und können sie zugleich als Aufgaben verstehen, die sich uns stellen und die bewältigt werden wollen.
Indem wir die Fragen und Gedanken, die wir bewegen zum Geistigen hinwenden, öffnen wir uns dafür dass wir berührt werden können mit erleuchtenden Einsichten.
Wir können uns dafür entscheiden, uns dem Strom des Lichtes anzuvertrauen, der fortwährend aus kosmischen Weiten dem irdischen Leben zukommt. Dann wird der Erzengel Michael uns dabei unterstützen, zu der inneren Klarheit und Sicherheit zu finden, die uns für das Bewältigen unserer Aufgaben stärkt.
Mit guten Wünschen für eine kraftvolle Michaelizeit grüßt Sie herzlich im Namen des Kollegiums Anke Nerlich