Gemeindebrief – Sommer 2018

Liebe Gemeinde,

„Ich glaube nur, was ich sehe.“ Der Blick auf die Welt hat sich durch die Entwicklung der Naturwissenschaften verändert. Auf der Suche nach Erklärungen für die Phänomene, die
uns die Natur zeigt, ist die Menschheit weit in die kleinsten Räume und die größten Entfernungen vorgedrungen. Der Bau der Materie aus Atomen und deren Bestandteilen ist
erforscht. Die Gesetze, nach denen Sterne entstehen und vergehen, sind beschrieben worden. Viele Lebensvorgänge in der Natur sind geklärt und das heutige medizinische Wissen
über den menschlichen Körper wäre vor einem Jahrhundert unvorstellbar gewesen.

Durch die Kultur, in der wir leben, hat sich der Blick auf das verengt, was sinnlich erfahrbar ist. Was nicht mit den Sinnen zu schauen ist, gilt als Spekulation. Ein Teil der Welt lässt sich
aber nur übersinnlich erfahren. Er ist da, auch wenn er durch die Naturwissenschaften nicht beschrieben werden kann. Es braucht übersinnliche Wahrnehmungsorgane, durch die sich
dieser Teil der Welt offenbaren kann. Dazu brauchen wir neben der Naturwissenschaft eine Geisteswissenschaft. Sie zeigt, wie durch innere Schulung diese übersinnlichen Wahrnehmungsorgane angelegt werden.

Johannes der Täufer lehrte seine Jünger: „Ändert euren Sinn!“ Er zeigte ihnen, wie sie durch ihre sinnlichen Wahrnehmungen hindurch Übersinnliches erfahren können. Diese alte
Fähigkeit war der Menschheit verloren gegangen. Johannes arbeitete dafür, dass sie den Menschen wieder zur Verfügung stehen sollte. Heute ist seine Forderung nach Sinneswandlung umso drängender, da die Welt aus der Perspektive der Naturwissenschaften allein nicht beschrieben werden kann.
Mit dem Pfingstfest öffnet sich der Blick auf den Geist, der in der Welt wirksam ist. Wie kommt der Geist in die Welt?

Dieser Frage wollen wir zwischen Pfingsten und Johanni nachgehen. Der Landwirt Mathias von Mirbach wird darstellen, wie sich durch die Arbeit mit den landwirtschaftlichen
Präparaten Geistiges mit der Erde verbindet. Tiiu in’t Veld wird mit Wahrnehmungsübungen den Wirkungen des Geistes im Alltag auf der Spur sein. Joachim Paulus blickt in seinen
Vortrag auf den Zusammenhang zwischen Materie und Geist. Wie kann die Beobachtung des Geistes zu unserem täglichen Brot werden? Ein Abend mit dem Pfarrerkollegium wird
Gelegenheit zum Austausch geben.

Eine erfüllte Sommerzeit wünscht Ihnen im Namen des Pfarrerkollegiums
Christian Bartholl


Den gesamten Gemeindebrief als PDF-Datei finden Sie hier.