An den heiligen Geist
Alles durchdringst du,
die Höhen, die Tiefen und jeglichen Abgrund.
Du bauest und bindest alles.
Durch dich träufeln die Wolken,
regt ihre Schwingen die Luft.
Durch dich birgt Wasser das harte Gestein,
rinnen die Bächlein
und quillt aus der Erde das frische Grün.
Du auch führest den Geist,
der eine Lehre trinkt, ins Weite.
Wehest Weisheit in ihn
und mit der Weisheit die Freude.Hildegard von Bingen (1098-1179)
Liebe Gemeinde,
die Natur steht in voller Blüte. In ihr zeigt sich der Heilige Geist. Er ist die Ursache alles Seins. Hildegard von Bingen beschreibt dies in ihren Worten. Im Anschauen der Natur können wir versuchen, etwas von der Größe des Geistes zu erfassen. So leuchtet er in unserem Schauen auf und führt zu neuen Erkenntnissen. Was wir an Erkenntnis sammeln, kann zur Lebenssubstanz des heilenden Geistes werden. Er führt unseren Geist in die Weite, wie es Hildegard von Bingen beschreibt. Die Art unseres Denkens wirkt auf den heilenden Geist. Bleibt es für sich und grenzt sich ab, kann sich der heilende Geist nicht mit uns verbinden. Öffnen wir uns, geht der Weg in die Weite. Wie im Sommer die Blüten aufgehen, kann unser Denken befruchtet durch den Heilenden Geist zu neuer Blüte gelangen. Wir brauchen diese geistige Befruchtung für unser Leben, um es zu gestalten. Wieviel reicher muss es sein, wenn es durch den heilenden Geist beflügelt ist. Schließlich bringt er Weisheit in unser Denken und damit Freude.
Auch im Namen meiner KollegInnen wünsche ich Ihnen einen erfüllten Sommer mit viel von dieser Freude
Christian Bartholl
Den gesamten Gemeindebrief als PDF-Datei finden Sie hier.